Falsche Schlüsse

In einem weiteren Punkt unterscheidet sich die Mathematik von den übrigen Wissenschaften:

In der Mathematik wird vollkommen exakt geschlussfolgert.

Das tut die übrige Wissenschaft nicht - ganz im Gegenteil.

Allerdings wird der Anschein verbreitet, die Schlussfolgerungen in der Wissenschaft seien exakt.

Die allgemeine Annahme lautet:

"Wissenschaftliche Schlussfolgerungen und wissenschaftliche Beweise sind vollkommen exakt und damit unanfechtbar."

Ich bin Mathematiker. Ich weiß, was eine exakte Schlussfolgerung bedeutet. Mir ist außerhalb der Mathematik noch keine einzige begegnet.

Ich hatte bereits erläutert, wie die Wissenschaft lauter Fehlschlüsse zieht, indem sie aus "dem materiellen Anschein" schlussfolgert.

Das funktioniert aber nur für Naturgesetze und nicht für den Bereich der Erfahrungen. Aber wenigstens sind diese Schlussfolgerungen in sich selbst noch halbwegs stimmig - wenn sie dann auch aus übergeordneten Gründen trotzdem falsch sind.

Hier geht es mir aber jetzt um etwas anderes. Hier geht es mir um Schlussfolgerungen, die auch in sich nicht stimmig sind - die schlicht und einfach vollkommen falsch sind. Und weil sie aber unter dem Nimbus der Wissenschaftlichkeit getroffen werden, tun alle so, als wären sie vollkommen unanfechtbar. Es ist ein Spiel, das mich stark an das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern erinnert.

Schauen wir uns das an einem prominenten Beispiel an:

nächstes Kapitel: Darwins Trugschluss